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Diese gram-negativen Kokkobazillen sind mit einer Polysaccharidkapsel umgeben. Insbesondere H. influenzae vom Kapseltyp B führt zu invasiven lebensbedrohlichen Infektionen. Dagegen sind die sog. nicht typisierbaren Haemophilusstämme eher für lokal begrenzte Infektionen des oberen und unteren Respirationstraktes verantwortlich.

Sowohl H. influenzae sowie auch H. parainfluenzae sind häufig in der physiologischen Rachenflora nachweisbar. Eine Kolonisation des oberen Respirationstraktes ist typisch für chronische Raucher. Eine Impfung gegen den Kapseltyp B ist möglich und im Kindesalter sinnvoll. Diese Impfung ist jedoch nicht gegen unbekapselte Stämme, welche bei Erwachsenen wesentlich häufiger sind, wirksam. Haemophilus influenzae ist der häufigste Erreger der akuten Exazerbation der chronischen Bronchitis. Neuere Studien zeigen, dass es bei erneuten Infekten häufig zu einem Erregerwechsel mit Antikörperbildung gegen neue Subtypen kommt.

Sehr selten kann auch eine Sepsis durch unbekapselte H. influenzae-Stämmen ausgelöst werden. Antibiotikum der Wahl ist ein Aminopenicillin. Resistenzen, die durch Betalaktamasen ausgelöst sind, sind derzeit in Deutschland selten. Auch Resistenzen gegen Tetracyclin, Cotrimoxazol oder Cephalosporinen sind zum Glück selten. Erythromycin ist häufig unwirksam, neuere Makrolide haben eine etwas bessere Haemophiluswirksamkeit, können jedoch nicht als Antibiotikum der Wahl betrachtet werden.